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Fachwerkhäuser
restaurieren - sanieren - modernisieren
Buch zum Fachwerkhaus sanieren
Aus dem Inhalt des Buches.
- Was ist ein Fachwerkhaus?
- Wie entstehen Schäden?
- Kellerfeuchtigkeit
- Fußbodenaufbau
- Der Fundamentsockel
- Die Fachwerkkonstruktion
- Die Ausfachungen
- Wärmedämmung
- Verputzarbeiten
- Lehmputz
- Der Dachstuhl
- Dachausbau
- Fenster
- Anstricharbeiten
- Fliesenbeläge
Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Lenze
10., erweiterte Auflage, 2016, ca. 260 S., zahlr. Zeichnungen und
Fotos, Gebunden
ISBN: 978-3816789499 | Fraunhofer IRB Verlag
EUR 39.00 Jetzt bestellen!
Wollen Sie Ihr Fachwerkhaus sanieren?
Dann ist dieses Buch eine Pflichtlektüre.
Fachwerkhäuser sind mehr als nur Dekorationsstücke einer historischen Stadtkulisse. Bei sachgemäßer Sanierung erweisen sie sich als dauerhafte Gebäudekonstruktionen, die modernen Wohnkomfort in einem historischen Ambiente bieten. Dieses praxisgerechte Handbuch für Fachwerkhaus Sanierer und Hausbesitzer zeigt detailliert alle erforderlichen Materialien, Techniken und Verfahren für eine dauerhafte Instandsetzung auf historischer Grundlage. Dabei werden Vorgehensweisen, Konstruktionsmerkmale, Materialien und Rezepturen genannt, die sich an traditionellen Handwerkstechniken orientieren.
Geschichte des Fachwerkhauses
Das Fachwerkhaus hat eine lange Geschichte, die in Deutschland und fast allen anderen Ländern des nördlichen Europas vermutlich bis ins 5. und 6.Jh. n. Chr. zurückgeht. Kleine Pfahl- und Pfostenhäuser mit Weidengeflecht und Lehmbewurf waren seine Vorgänger.Die Entwicklung schritt schnell voran. Bereits im frühen Mittelalter entstanden mehrgeschossige Fachwerkbauten. Neben den massiven Bruchsteinburgen der Bischöfe, Fürsten und Ritter war das Fachwerkhaus die übliche und am weitesten verbreitete Hausform.
Zu seiner höchsten Blüte gelangte der Fachwerkbau im 13.Jh. Sie währte bis ins 16.Jh. hinein. Überall entstanden kunstvoll verzierte Patrizierhäuser mit profilierten und mit feinem Schnitzwerk überzogenen Balken, mit wunderbaren Flecht- und Schmuckfachwerken. Häuser, die mitunter sieben bis acht Stockwerke hoch waren. Eine Blütezeit erlebten auch der Handel und das Handwerk. Es war die Zeit der Hanse. Damals wurde auch mit dem Bau der großen Kathedralen begonnen, wie z.B. mit dem Kölner Dom.
Mit Beginn des 30-jährigen Krieges, im Jahre 1618, war diese Epoche endgültig vorbei. Nach diesem Krieg, in den fast ganz Nordeuropa verwickelt war, begann eine zögerliche Aufbauphase. Die Fachwerkkonstruktionen wurden einfacher und sachlicher. Man baute mit geringeren Balkenquerschnitten. Die Ständer, Pfosten und Riegel lagen weiter auseinander, Verzierungen gab es nur wenige. Man musste sparen, vor allem beim Bauholz.
Im 18. und 19.Jh. wurden die Balkenquerschnitte weiter reduziert. Die Konstruk-tionen blieben dennoch stabil und dauerhaft. Die meisten der bis heute erhaltenen Fachwerkbauten stammen aus dieser Zeit. Erst zum Ende des 19.Jh. und mit dem beginnenden 20.Jh. wurde auch in Norddeutschland neben der Eiche, dem eigentlichen Fachwerk-Baumaterial, Nadelholz mit sehr geringen Balkenquerschnitten verwendet. Zuerst nur für die Innenwände, bald aber auch für die Außenwände.
Die Zeit der Fachwerkkonstruktionen war um 1925 im Großen und Ganzen zu Ende. Eiche war zu teuer, die späten Nadelholzkonstruktionen nicht dauerhaft genug. Andere Bauweisen wurden bevorzugt. Sie waren preiswerter, stabiler und boten mehr Wohnqualität.
Die Kunst der Zimmerleute, eine hochwertige Fachwerkkonstruktion zu entwerfen und zu errichten, ging nach und nach verloren. Nicht zuletzt auch wegen der zunehmenden Flut von immer neuen Bauvorschriften, in denen für das Fachwerkhaus kein Platz mehr war.